Gesundheitsgefahren durch Laserdruckgeräte erfolgreich aufgeklärt – Das Vorsorgeprinzip verpflichtet die Regierung jetzt, die Bürger zu schützen!
Liebe Mitglieder des Stiftungsrates, liebe Stifterin, lieber Stifter, liebe Freunde, liebe Förderer und liebe Leser! 
Erkrankungen der Atemwege nehmen weiter zu. Herz-Kreislauferkrankungen sind die häufigste Todesursache und fast jede/r Zweite erkrankt laut einer neuen Studie an Krebs. Solche Entwicklungen haben Ursachen. Feinstaub ist eine solche, hochgefährliche Ursache. Er schädigt die Atemwege, das Herz-/ Kreislaufsystem, verursacht Krebs und lässt Gehirne schrumpfen. – Feinstaub kommt Bundesregierung auch aus Laserdruckern Kopierern.
3.500 Menschen haben sich inzwischen schriftlichen Meldungen hilfesuchend an gewandt, so wie im Juni 2009 Jonny Hamburg. Er füllte in seiner Firma ohne ausreichenden Schutz Toner ab und litt unter Dauerschnupfen, Augenbrennen, Reizhusten, Kopfschmerzen und Übelkeit. Im Januar erhielt ich von Jonnys Ehefrau die traurige Nachricht, dass ihr Mann im Alter von nur 50 Jahren an Krebs gestorben ist.
Inzwischen bestätigen Studien aus der ganzen Welt unsere Erfahrungen. Das Harvard Center for Nanotechnology and Nanotoxicology hat im November die zwölfte Studie publiziert und die Schädigungen im Tierversuch bestätigt. Das IUK Freiburg hat in diesem Jahr zwei weitere von uns geförderte Studien endlich abgeschlossen und gezeigt, wie die Tonerpartikel aus der Emission in Lungenzellen eindringen und schädigen. In einer Expositionsstudie reagierten alle Testpersonen und durch genetische und immunologische Untersuchungen konnten die schädigenden Mechanismen aufgeklärt werden. Die Ergebnisse, auch zum Stand der Forschung, werden 2016 international publiziert.
Damit sind die gesundheitsschädigenden Wirkungen von Tonern und Emissionen aus Laserdruckern hinreichend aufgeklärt und Schutzmaßnahmen gesetzlich geboten. Allein in Deutschland sind Millionen Menschen betroffen, darunter Kinder, Schwangere, Asthmatiker und Krebspatienten.
In dieser Situation behauptet die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), es gäbe keine Risiken und begründet dies mit der Unterschreitung des Allgemeinen Staub- grenzwertes, obwohl der für ultrafeine Partikel überhaupt nicht gilt. Wiederholt habe ich die zuständige Bundesumweltministerin Hendricks sowie Arbeitsministerin Nahles, die Präsidentinnen des Umweltbundesamtes und der BAuA sowie Gesundheitsminister Gröhe um Gespräche gebeten, um sie zu informieren und die Konsequenzen zu besprechen. Doch die Behörden verweigern Gespräche und Auskünfte, bestreiten Risiken und verweigern Schutzmaßnahmen und weitere Studien. Dieses Verhalten der Bundesregierung ist beschämend, verantwortungslos, rechtswidrig und völlig inakzeptabel. Primär liegt die Verantwortung jedoch bei den Druckerherstellern, die offenbar immer noch glauben, man könne die Atemluft von Menschen auf der ganzen Welt ungestraft mit ungefilterten Emissionen einer verstaubten Technik belasten. Der VW-Skandal zeigt, wie schnell kriminelles Verhalten den Tätern auf die eigenen Füße fällt.
Wir haben auch 2015 viel erreicht und darauf sind wir stolz! 2016 werden wir die Öffentlichkeit informieren und nicht locker lassen. Notfalls werden wir auch juristisch gegen die Verantwortlichen vorgehen und den Schutz des Grundrechtes auf Leben und körperliche Unversehrtheit durchsetzen, auch international. Helfen Sie uns bitte auch 2016, die Belastung unserer Gesundheit zu stoppen. Alle Infos finden Sie auf www.nano-control.de/helfen.html. Werden Sie schon ab 5 € im Monat Förderer oder fördern Sie unsere Projekte direkt.
Herzlichen Dank allen Helfern!
Frohe Weihnachten und ein gesundes 2016,
Ihr Achim Stelting &
das Vorstandsteam von nano-Control
nano-Control – für gesunde Raumluft, unsere Erfolgsbilanz 2015
Schädigungen durch Toner und Laserdruckgeräte an die Öffentlichkeit zu bringen, sie wissenschaftlich aufzuklären und zu stoppen und den Betroffenen zu helfen, sind die satzungsgemäßen Aufgaben unserer Stiftung, für die wir uns mit Überzeugung einsetzen.
A. Information und Öffentlichkeitsarbeit
- Die Information der Öffentlichkeit ist die wichtigste Aufgabe von nano-Control. Mit dem Projekt Gut zu wissen: Welche Gefahren drohen durch Laserdrucker und Kopierer?, das über betterplace.org und gut-fuer-Hamburg.de gezielt unterstützt werden kann, optimiert die Stiftung derzeit das Informationsangebot. Dabei werden die Webseiten grundlegend überarbeitet und wurden bereits für mobile Geräte optimiert.
- Über 1,3 Millionen Besucher, zunehmend aus den USA und Asien haben unsere Webseiten www.nano-control.de, www.krank-durch-toner.de, www.sicher-drucken.de besucht. 2015 stieg die Zahl der besuchten Seiten weiter auf einen Höchstwert.
- Die Stiftung gab 2015 zwei Pressemeldungen heraus und initiierte mehrere Presseberichte (https://nano-control.org/presse.html), darunter insbesondere
- 26.01.2015, 21.00 Uhr, tagesschau 24, WDR-Fernsehen, Markt: Tonerstaub – Wie gefährlich ist er wirklich?
- 25.06.2015, 20.15 Uhr, 3sat Süddeutsche TV: Cooler Kollaps, Wenn die Raumluft krank macht
- 06.09.2015, 20.15 Uhr, hr Fernsehen M€X Frag Glaeske: Was tun gegen Tonerstaub?
- Seit Gründung der Stiftung haben wir über 100.000 erer verteilt und versandt. Neu ist der Flyer „Gesundheitsgefahren aus Laserdruckern und Kopierern und was Sie dagegen tun können“.
- Vom 26.-28.06.2015 informierte nano-Control mit einem Stand auf dem Niedersachsentag 2015 Tausende Bürger, darunter auch Innenminister Boris Pistorius, der 2014 bei der Polizei und Gerichten über 4.000 Samsung-Laserdrucker gegen Tintenstrahldrucker tauschen ließ.
- nano-Control hat die Bundesregierung, die Bundesoberbehörden und Abgeordnete des Bundestages eingehend und beharrlich informiert und zum Handeln aufgefordert.
B. Forschung
- nano-Control wertet den Stand der Forschung laufend aus und hält relevante Studien auf der Webseite bereit. Die Top-Studien wurden deutschsprachig zusammengefasst und auch an die Bundesministerien und Behörden geschickt. Bemerkenswert sind drei weitere Studien des Harvard Center for Nanotechnology and Nanotoxicology, das jetzt schon insgesamt zwölf Studien vorgelegt hat. Dabei wurden nach der Untersuchung von Laserdruckern auch bei Kopierern in Copy Shops große Mengen von metallischen Nanopartikeln und Kohlenstoff aus den Tonern in der Luft nachgewiesen. Die Forscher kommen zu dem eindeutigen Schluss, „dass Tonermischungen verbreitet ENM (engineered nano materials ~ künstliche Nanopartikel) enthalten und dass hohe Nanopartikel-Expositionen ein branchenweites Phänomen sind. Sie unterstreichen die Notwendigkeit, diese Technologie an der Schnittstelle zu Arbeitnehmern und Verbrauchern grundlegend zu überarbeiten“. Damit sind die Behauptungen der Industrie, dass praktisch kein Toner emittiert würde und die Emissionen vergleichbar der von Haushaltsgeräten seien, die von Deutschen Behörden übernommen wurden, eindeutig widerlegt. In zwei weiteren Harvard-Studien vom Juni und November 2015 wurden die schädigenden Effekte der Partikel im Tierversuchsmodell und an lebenden Tieren bestätigt. Das IUK Freiburg hat im Rahmen zweier Doktorarbeiten den weltweiten Stand der Forschung untersuchen lassen. Die Publikationen sind in Vorbereitung.
- nano-Control initiiert und fördert Forschungsprojekte. 2015 konnten zwei Studien des IUK Freiburg, die mit fast 90.000 € gefördert wurden, erfolgreich abgeschlossen werden. Die Ergebnisse werden Anfang 2016 veröffentlicht.
- Mit der Partikelstudie wurden die Emissionen von Partikeln und Carbon Black und das Eindringen von Tonern und emittierten Partikeln in menschliche Lungenzellen nachgewiesen, sowie die Entstehung von zellschädigendem oxidativen Stress.
- Mit einer Expositionsstudie wurden insbesondere die genetischen Wirkmechanismen von Druckern auf freiwillige Probanden untersucht und aufgeklärt.
- Mit dem Projekt „Gut zu wissen: Welche gefährlichen Schwermetalle sind in Tonern?“, das innerhalb von nur zwei Monaten mit 4.000 Spenden finanziert wurde, lässt nano- Control erstmals eine breite Palette von Tonern auf Schwermetalle untersuchen. Die Ergebnisse werden 2016 vorliegen und zu weiteren Untersuchungen führen.
C. Hilfe für Betroffene
- Fast täglich melden sich neue Betroffene telefonisch oder über unser Webformular. Aktuell sind es 3.500 registrierte Betroffene. Die Beratungsarbeit wurde 2015 durch Zentralisierung, Straffung und verbesserte Unterlagen weiter optimiert. Derzeit wird die Kommunikation im Team und mit den Betroffenen durch Webformulare im Rahmen des Projektes Gut zu wissen vereinfacht.
- Zunehmend erhalten wir Anfragen von Firmen, Personal- und Betriebsräten, die um die Gesundheit der Mitarbeiter besorgt sind.
D. Internes
Heike Krüger übernahm im Vorstand von Gabriela Michler 2015 die Funktion der Stellvertretenden Vorsitzenden.
E. Finanzen
- Der Stiftungsrat hat dem Vorstand für das Geschäftsjahr 2014 Entlastung erteilt.
- Die Stiftung hat unverändert 110 Stifter. Das Stiftungsvermögen erbringt, wie in den Vorjahren, aufgrund der Zinslage fast keine Einnahmen, so dass die Stiftungsarbeit weiterhin zu 100 % aus laufenden Spenden finanziert werden muss. Die finanzielle Entwicklung war im achten Jahr erstmals deutlich negativ, da erst 2015 die schon für 2014 vorgehaltene zweite Rate für die Expositionsstudie fällig wurde.
- nano-Control hat die Angebote zur Unterstützung der Arbeit auf der Webseite www.nano- control.de/helfen.html weiterentwickelt. Seit 2015 bietet die Stiftung über den Förderkreis die Möglichkeit, die Arbeit schon ab 5 € im Monat oder 50 € im Jahr regelmäßig zu unterstützen. Die Stiftung wendet sich mit dem Förderkreis, erstmals auch an nicht Betroffene. Über Patenschaften gibt es insbesondere für Firmen die Möglichkeit, einen substanziellen Beitrag zur Förderung zu leisten. Damit ist es gelungen, der Stiftung erstmals regelmäßige laufende Einnahmen zu sichern. Mit der Projektreihe „Gut zu wissen …“ bietet nano-Control seit 2015 erstmals die Möglichkeit, Projekte direkt zu fördern.
- Bei der Aktion DiBaDu und Dein Verein erreichte nano-Control trotz verspäteter Zulassung in einer rasanten Aufholjagd in nur acht Tagen Platz 52 und damit die Siegprämie von 1.000 €, die in das Tonerprojekt floss. – Die Ausgaben entfielen 2015 im Wesentlichen auf die Forschung sowie auf die Informationsarbeit und die Betreuung der Betroffenen. Die Mitarbeiter der Stiftung arbeiten ehrenamtlich. Die Verwaltungskosten waren anteilmäßig 2015 sehr niedrig. Die Spenden kommen also zu einem sehr hohen Anteil direkt den Stiftungszielen zu Gute.
- Der Finanzbericht 2015 wird Anfang 2016 erstellt, dem Stiftungsrat, der Stiftungsbehörde und dem Finanzamt Hamburg-Mitte nach unabhängiger Kassenprüfung vorgelegt.
F. Ausblick 2016
2016 wird sich nano-Control durch forcierte Öffentlichkeitsarbeit und notfalls auch mit juristischen Maßnahmen dafür einsetzen, dass nach der Aufklärung der Risiken nunmehr gegen die vermeidbare Belastung unserer Atemluft durch Laserdruckgeräte international vorgegangen wird.